Frauenriege; Vier-Seen-Wanderung

Ausflug 2016

„Warum in der Ferne schweifen, denn das Gute liegt so nah!“, schrieb Vreni Gander als Organisatorin  des Turnerinnenausflugs in der Einladung.

Wie recht sie hatte!

Das Wetter war prächtig und wir 15 Frauen starteten am 3. September gemütlich auf der Frutt-Lodgeterrasse mit einem Kaffee. Den ersten See, das Fruttseeli, hatten wir bereits im Blick. Es strahlte in der Morgensonne Ruhe aus. Das nächste Ziel war der Tannalpsee. Die meisten gingen zu Fuss, andere benutzen das Fruttbähnli. Bei der Kapelle wurde das Picknick ausgepackt – es war schön, draussen in der Sonne zu verweilen. Anschliessend ging es weiter Richtung Engstlensee, dem dritten See unseres Ausfluges. Weil Vreni versprochen hatte, dass es gemütlich zu und her gehen würde, machten wir auch hier im Restaurant halt. Danach lag eine tolle Bergetappe vor uns: ein schöner Bergweg, wunderbare Flora und eine grossartige Aussicht auf Felsen, den See und den blauen Himmel. Zu Fuss oder mit der Bahn gingen wir zum Jochpass auf 2222 Meter. Im schönen neuen Bergrestaurant wurde auf die Besteigung angestossen. Wir schätzten die Dusche und das gut eingerichtete, helle Massenlager. Passend zum Stil der Unterkunft zeigten wir Frauen uns von unserer besten Seite: Wir machten uns hübsch und präsentierten unsere Dirndlblusen. Der Fotograf, der spontan angefragt wurde, uns abzulichten, war offenbar so begeistert von uns, dass er später eine Runde spendierte…

Vor dem Essen machten wir ein Quiz. Die Inspiration dazu hatte Vreni bei der Wohnungsputzete am Vortag. (War sie zu wenig gefordert bei der Hausarbeit oder ist dies ein Beispiel des sog. Multitasking der Frauen?) Jede Frau musste aufschreiben, wohin die bisherigen Riege-Ausflüge führten. Das schwierigste war, den Ausflügen das richtige Jahr zuzuordnen. Es wurde uns bewusst, dass wir schon die verschiedensten Regionen der Schweiz bereist haben – und dass wir älter werden. Das Abendessen auf dem Jochpass war liebevoll angerichtet und mundete sehr. Nach dem Essen nahmen wir die Würfel zum „Mäxlen“ oder die Karten zum Spielen in die Hände.

Am nächsten Morgen durften wir uns am Frühstücksbuffet bedienen. Es war reichhaltig, frisch und mit regionalen Zutaten. Wir Frauen konnten wieder wählen, ob wir zu Fuss oder mit der Bahn zum Trübsee (der vierte See) und Engelberg hinab gehen wollen. Diese Auswahl deckte die verschiedenen  Bedürfnisse gut ab. Unterwegs sahen wir Enziane sowie violettes und gelbes Eisenkraut. Obwohl während des Abstieges der Wind aufkam, blieb das Wetter beständig. Zum Schluss hatten wir in Engelberg Zeit für ein Molkefussbad in der Klosterkäserei, einen Dorfspaziergang und einen Kaffee. Das Wetterglück war auf unserer Seite und tatsächlich: „das Gute liegt so nah“.

José Jost